Ausstellung im Kunsttreff Moosach München
Vernissage am Freitag 25. Oktober um 19.00 Uhr
Moderation: Norma Mattarei, Musik: Janina Unglert; Kabarett: Martina Ottmann
Öffnungszeiten: täglich 10 – 13.00 Uhr, 16.00 – 20.00 Uhr
Finnissage 26/10/23 - ore 18,00
Die aktuellen Arbeiten Giovanni Gambasins sind extrem detailreiche Kosmen im Miniaturformat, die mit Hilfe von Buntstiften, Tinte und Aquarellfarben auf Papier entstehen. Im Spiel der Linien, von bewusst gesetzten Kontrasten aus Hell-Dunkel-Werten und zarten Farben entfalten sich bezugsreiche organisch wirkende Formen, Gestalten und Ornamente in überwältigender Dichte.
Stets bleibt der Künstler dem Surrealismus, dem er sich seit Jahrzehnten verschrieben hat, treu, doch in ganz neuer Ausformung. Seine Arbeit beginnt mittlerweile ohne Voraussetzung oder Programm. Es reichen die Materialien Papier und Farben. Im Schaffensprozess nehmen dann Linien und Formen Gestalt an und ergeben schrittweise auch Bedeutungen, derer sich der Künstler bis zur Fertigstellung der Werke allmählich bewusst wird. Den Betrachtern bleibt die Freude, diese Bezüge und Bedeutungen je für sich zu entdecken.
GIOVANNI GAMBASIN
Maler, Fotograf, Autodidakt – Surrealist.
In einem Interview schilderte Giovanni Gambasin seinen Weg zur Kunstrichtung des Surrealismus, während sein Blick vor der Villa aus dem 17. Jahrhundert in der er sein Atelier hat, über die Hügelkette von Asolo schweift:
“Als ich 17 war, befand ich mich auf der Suche nach dem Surrealismus, noch ehe ich ihn kannte… Es war der Moment in meinem Leben, in dem ich versuchte, eine Antwort auf die großen Themen des Lebens zu finden: Geburt, Tod, das Urteil des Menschen über den Menschen, Religion, die Starrheit des Lebens, das Denken. Durch die Darstellung von Träumen begann ich, Surrealist zu sein, als ich noch nichts von der Existenz der surrealistischen Kunst wusste.
In meinen Zwanzigern, als ich während meines Wehrdienstes in einem U-Boot eingesperrt war, stieß ich zufällig auf der Rückseite einer Wochenzeitschrift auf Salvador Dalis Gemälde ‚Giraffen in Flammen‘. Bei diesem Anblick wurde mir klar: Das ist es, was ich in meiner Arbeit darstellen möchte.
Seitdem habe ich mich in die Geschichte der surrealistischen Kunst und anderer damit verbundenen Kunstrichtungen, vertieft: Dada, Pittura Metafisica usw... Seit mehr als fünfzig Jahren versuche ich nun, den Gegensatz zwischen Leben und Traum zu malen”.
In der Ölmalerei verwendet Gambasin die alte Technik heller, transparenter Lasuren, um Träume darzustellen, während das Leben mit kräftigen, dunklen Tönen in starren geometrischen Strukturen dargestellt wird. Er fertigt stets Vorstudien in Bleistift und Pastell an. Während einer Periode seiner künstlerischen Laufbahn experimentierte er auch mit Keramiken. Außerdem widmete er sich fotografischen Techniken (DigitalArt). Seine Arbeiten zeugen immer von grafischer Meisterschaft und sie sind erfüllt von einer meditativ-fantastischen Grundstimmung.
Nach einer langen schöpferischen Pause markieren die aktuellen surrealistischen Zeichnungen Giovanni Gambasins ein erneutes künstlerisches Eintauchen in traumhafte Welten. Zwar unterscheiden sie sich vielfach in der gewählten Technik wie im Format vom früheren Schaffen, doch noch immer ist ihnen die Suche nach den großen Themen des Lebens immanent.
Giovanni Gambasin hat in zahlreichen Städten ausgestellt, u.a. in Rom, Venedig, Padua, Treviso, Mailand, Messina, Asolo. Im Ausland stellte er u.a. in Banja Luka, in Bremen, Bellingen, Berlin, Schweiz und London aus. Er nahm an mehr als 300 Sammelausstellungen und Malwettbewerben teil. 2021 wurde er mit dem Kunstpreis der Stadt Canale Monterano di Roma und der Universität Rom ausgezeichnet.
Lebt in Venetien bei Venedig auf den Asolaner Hügeln in der Provinz Treviso.